Forum auf der Höhe
Im Norden der Altstadt von Kettwig, dem in den siebziger Jahren entstandenden Neubaugebiet Kettwig Auf der Höhe, liegt an der Haupterschließungsstraße, der Rheinstraße, das Evang. Gemeindezentrum.
Es ist Teil des früheren Ökumenischen Zentrums, das gemeinsam mit der Katholischen Gemeinde als kirchlich-soziale Versorgungseinrichtung für die circa 8000 Bewohner des Bezirks geschaffen wurde.
Während die Katholische Pfarrgemeinde bereits 1977 ihren Teil des Zentrums, die Pfarrkirche St. Matthias, den dreigruppigen Kindergarten, das Pfarrheim und die Küsterwohnung errichten konnte, erbaute die Evangelische Gemeinde ihren Zentrumsbereich fünf Jahre später. Er umfasst das Forum, ein bekannt auch durch die regelmäßig dort stattfindend Konzertreihe Musik im Forum, das Jugendzentrum, und einen unserer drei Kindergärten.
Als ökumenischer „niederschwelliger“ Klammer lud für mehr als drei Jahrzehnte eine öffentliche Gaststätte, der „Goldene Hahn“ seine Gäste ein. An der Nahtstelle der beiden Teilbereiche wurde von beiden Gemeinden ein Glockenturm als Symbol ökumenischer Verbundenheit errichtet, der später durch eine Spendenaktion ein dreiglockiges Geläut erhielt.
Planer der Gesamtanlage ist der weltberühmte, jüngst verstorbene Architekt Prof. Gottfried Böhm. Ihm ist es gelungen, Verbundenheit und konfessionelle Eigenständigkeit der beiden Gemeinden in der Gestaltung der Architektur zu Ausdruck zu bringen. Während eine gegliederte Dachlandschaft die Anlage zu einem einheitlichen geschlossenen Gesamtkomplex zusammenschließt, betonen unterschiedliche Fensterformen, die Altanen am Forum sowie das verwendete Material der Fassadenverkleidung die Eigenständigkeit.
Über viele Jahre wurde das Ökumenische Zentrum in Auf der Höhe als ermutigendes Beispiel eines ökumenischen „Brückenschlags“ zwischen beiden Gemeinden auf katholischen und evangelischen Kirchentagen vorgestellt, Sinnbild gelebter Ökumene vor Ort, in der sich die Mitglieder beider Kirchen als „lebendige Bausteine“ einer „ökumenischen Gemeinde“ verstanden.
Text: Ulrich Stiehler, Pfarrer i. R.