Das Kirchenjahr und seine liturgischen Farben
Das Kirchenjahr und seine liturgischen Farben
Der deutsche Begriff „Kirchenjahr“ ist erstmals 1589 bei Johannes Pomarius, einem lutherischen Pastor, belegt. Er markiert die nach der Reformation beginnende Trennung von christlich-sakraler und profaner Zeitgliederung und Kalenderordnung. Zudem gab es seit Bildung des Begriffs immer verschiedene konfessionelle Varianten des Kirchenjahres.
Was für den christlichen Glauben grundlegend ist, kehrt jedes Jahr wieder: in der Erinnerung, in der Feier, in den Liedern und Bräuchen. Das Kirchenjahr verbindet die Grunddaten des Glaubens mit dem Ablauf des Jahres. So hat es seinen eigenen Rhythmus im Jahreslauf.
Das Kirchenjahr beginnt mit dem ersten Advent und endet mit dem Ewigkeitssonntag.
Es verknüpft wiederkehrende Kreisläufe mit Stationen eines unumkehrbaren Lebens – Jesu Leben. Die sich wiederholenden Festzeiten strukturieren das Leben, immer auch im Zusammenspiel mit den Jahreszeiten.
In der Dunkelsten Jahreszeit spricht Weihnachten vom Eintritt des Lichts in die Dunkelheit.
Osterkreis: Bei wieder aufblühender Natur verkündet Ostern den Sieg des Lebens über den Tod.
Wenn die Blätter fallen, gedenkt die Kirche des Todes und der Verstorbenen.
Gleichzeitig erinnern die wiederkehrenden Rhythmen an die Stationen Jesu Leben und greifen dabei wesentliche Stationen unseres eigenen Lebens auf: Geburt, Kindheit und Elternschaft, Gefährdung und Leid, Überschwang und Angst, Freude, Trauer und Tod.
Grafik: Evangelische Kirchengemeinde Bommern
Nach den liturgischen Farben...
... richten sich die Antependien (Kanzel-, Altar- und Lesepultbehänge) und Stolen.
- Violett für die Vorbereitungszeit auf hohe Christusfeste (Bußzeiten: Adventszeit vor Weihnachten, Passionszeit vor Ostern sowie der Buß- und Bettag).
- Weiß für die hohen Christusfeste und ihre Festzeiten:
Weihnachten und Sonntage nach dem Christfest,
Epiphanias und alle Folgesonntage bis zum Letzten Sonntag nach Epiphanias, der stets in die Woche des 2. Februars (Tag der Darstellung Jesu im Tempel) fällt;
Ostern und die Osterzeit einschließlich Trinitatis (ohne Pfingsten),
sowie für den letzten Sonntag im Kirchenjahr, wenn er als Gedenktag der Entschlafenen begangen wird. - Grün für ungeprägte Zeiten:
Vorpassionszeit vor Aschermittwoch;
ferner für die Trinitatiszeit an den Sonntagen nach Trinitatis (Farbe der aufgehenden Saat).
Erntedankfest. - Schwarz als Farbe der Trauer
bei Beerdigungen oder als zusätzliche Möglichkeit
für den Karfreitag. - Rot für Pfingsten sowie für besondere Feste, die mit dem Wirken des Heiligen Geistes oder der Kirche an sich zu tun haben.