Evangelische Pfarrer in Kettwig seit 1636

Hermann Kremer (1552 - etwa 1601) Wilhelm IV, Herzog von Jülich, Kleve und Berg, setzte ihn als katholischen Pfarrer in Kettwig ein. Ebenso wie der Herzog ist Hermann Kremer "reformfreundlich" gesinnt. Seine Predigten und Lehre sind von der neuen Lehre durchdrungen. 1568 gibt es erste, deutliche Anzeichen reformatorischer Wirksamkeit in Kettwig: das Abendmahl wird in beiderlei Gestalt - Brot und Wein - gefeiert. Pfarrer Kremer findet bei den eingewanderten Hugenotten tatkräftige Unterstützer der evangelischen Sache. Auch der damalige Abt von Werden, Heinrich Duden, gestattet deutsche (eben nicht lateinische) Gesänge Martin Luthers vor und nach der Predigt. 
Doch die Machtverhältnisse am Klevischen Hof ändern sich; der Einfluß der katholischen Partei wächst und 1601 wird ein neuer Abt in Werden eingefürt (Conrad II.), der versucht, mit eiserner Konsequenz die Neuerungen in seinem Gebiet zu bannen.

Noch im gleichen Jahr wird Johann Grimhold (kath.: 1601-09 / ev. 1609 - etwa 1639 aktiv/41 emeritiert) der Kettwiger Gemeinde "gegen vielfältige Klagen" als Pfarrer aufgedrungen. Vom Verbleib Hermann Kremers fehlt von nun an jegliche Spur. In den kommenden Jahren treffen sich Evangelische in Kettwig als heimliche Gemeinde in einem Haus am heutigen Martin-Luther-Platz. Eingesetzt, um in Kettwig den Katholischen Glauben wieder herzustellen, kann Grimhold dennoch den starken ev. Einflüssen in Kettwig nicht widerstehen. Er tritt zum ev. Glauben über und mit ihm die gesamte restliche Gemeinde. Die Pfarrkirche bleibt im Besitz der Übergetretenen und wandelt sich von der "Peterskirche" in die "Kirche am Markt". 

Als Stütze der evangelischen Gläubigen, die sich nach 1601 nur noch heimlich treffen können, wird der Prediger Christianus Villanus (ev. 1603 - 1609, danach in Mettmann) genannt. Später heisst es, dass "damals zugleich ein päpstlicher und ein reformierter Prediger" in Kettwig "gewesen" sei. 

Johannes Brucher (1610 - 16 ? ?) 

 
Johann Volkmann (1626 - 1639 verstorben), 1. Ehemann von Grimholds Tochter Anna 

Evangelische Pfarrer in Kettwig seit 1636 

Petrus Engels (1636 - 1666) (2. Ehemann von Grimholds Tochter Anna; Vater von Michael Engels; Großvater von Jakobus Engels) 

Theodor Berck (1643 -1667) (Vikar und Lehrer) 

Michael Engels (1666 - 1706) (Sohn von Petrus Engels)

Wilhelm Waßmuth (1668 - 1680) 

Wilhelm Deuß (1680 - 1690) 

Berhard Fabricius (1691 - 1713) 

Jakobus Engels (1707 - 1746) (Sohn von Michael Engels; Enkel von Petrus Engels)

Drei Generationen: 110 Jahre durchgängig Pfarrdienst in Kettwig 

Evangelische Pfarrer*innen in Kettwig seit 1720 

Jakobus Engels (1707 - 1746) 

Wilhelm Nosse (1714 - 1725) 

Andreas Katterberg (1726 - 1749) 

Adolf Konrad Hoffmann (1746 - 1780) 

Johannes P. Ch. Lohmann (1749 - 1752) 

Johann Georg Kraushaar (1753 - 1785) 

Peter Kamphausen (1781 - 1823) 

längste Amtszeit (42 Jahre)

 
Christoph Dittmar (1786 - 1794) 

Ferdinand aus‘m Weerth  (1796 - 1806) 

Friedrich Adolf Krummacher (1807 - 1812) 

Johann Ludwig Deegen (1812 - 1831) 

Johann Wilhelm Hasbach (1824 - 1860) 

Heinrich Isenbügel (1832 - 1872) 

Franz Brüggemann (1861 - 1900) 

Ludwig Haardt (1873 - 1910) 

Adolf Brüggemann (1900 - 1938) 

Ed. Sparrer (1911 - 1914) 

Richard Wilke (1916 - 1943) 

Hermann Rickert (1939 - 1945) 

Werner Münker (1943 - 1973) 

August-Heinrich Unger (1945 - 1973) 

Dr. Herbert Franzen (1950 - 1953) 

Otto Becker (1954 - 1955) 

Hans Nattland (1955 - 1965)  

Gerhard Otten (1959 - 1968) 

Harald Litzenberger (1965 - 1986) 

Hans-Joachim Schäfer (1969 - 1978) 

Dr. Wolfgang Gerlach (1973 -1998) 

Ulrich Stiehler (1973 - 1992) 

Hans Hermann Blettgen (1979 - 2004) 

Heiner Bredehöft (1987 - 2010) 

Thomas Garnjost (1993 - 2014) 

Silke Althaus (2004 - 2022) (erste Pfarrerin in Kettwig)

Christiane Wittenschläger (2010 - 2018) 

Gudrun Weßling-Hunder (2015 - 2020) 

Lars Lindner (2019 - 2021)

David Gabra (seit 2019) 

Friederike Wilberg (seit 2021)